Was sind die Hauptunterschiede zwischen Englischem Reiten und Westernreiten?

Was ist der Unterschied zwischen Westernreiten und Englischem Reiten?

Während beim Westernreiten und beim englischen Reiten der Schwerpunkt auf der Bindung und der Beziehung zwischen Reiter und Pferd liegt, hat jede Disziplin ihren eigenen Reitstil mit eigenen Techniken und einem eigenen kulturellen Hintergrund. 

Sowohl das Englische als auch das Westernreiten umfassen eine Reihe von Disziplinen, die von den Teilnehmern unterschiedliche Grade an Beweglichkeit, Schnelligkeit, Präzision und Gelassenheit erfordern. Die Disziplinen des Westernreitens sind jedoch in einem eher lockeren, entspannten Reitstil verwurzelt, während das englische Reiten in der Regel formeller und strukturierter ist. Westernreiten hat auch eine andere Geschichte als Englischreiten, weshalb sich Western-Disziplinen mehr auf praktische Herausforderungen konzentrieren, die dem Cowboy-Lebensstil nachempfunden sind, während englische Reitdisziplinen einen eher showartigen Ansatz haben.

Sie unterscheiden sich auch in der Technik. Beim Englischen Reiten lenkt der Reiter sein Pferd durch Gewichtsverlagerung und Druck mit den Beinen. Dabei sind viel Präzision, Koordination und Balance erforderlich. Beim Westernreiten geben die Reiter dem Pferd direkte Anweisungen über die Zügel und mit ihren Beinen. 

Die Geschichte des Reitens in Großbritannien und den USA

Das Reiten als Sport, Tradition und Freizeitbeschäftigung hat in England eine lange Geschichte, die fast zweihundert Jahre zurückreicht. Es entstand aus der eher praktischen Nutzung von Pferden als Transportmittel und Arbeitstiere, wobei Pferde für viele Menschen im historischen England zu einem Teil des täglichen Lebens wurden. Da die Kavallerie für die Menschen in Europa ein so wichtiger Bestandteil des Militärlebens war, entstand aus dieser eher pragmatischen Beziehung zwischen Mensch und Pferd eine sportliche Tradition.

Im 18. Jahrhundert wurde die Jagd als Sport immer beliebter, was mit neu entwickelten Sätteln einherging, die eine sportlichere Nutzung ermöglichten – sie waren eher auf Beweglichkeit als auf dauerhaften Komfort ausgelegt. Der englische Reitsattel entwickelte sich aus dem englischen Jagdsattel, wobei das Englische Reiten in den nächsten Jahrhunderten immer beliebter wurde und sich zu einer klar definierten Sportart entwickelte.

Das Englische Reiten hatte zwar auch Einfluss auf das Westernreiten, doch das Westernreiten begann als eigene Disziplin. Die Wurzeln des Westernreitens lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei ein einzigartiger hispanischer Einfluss von den Viehzuchttraditionen der spanischen Konquistadoren im Südwesten Amerikas und im Norden Mexikos herrührt. Die Ursprünge des Westernreitens fördern größere, bequemere Sättel, die für längere Ausritte geeignet sind, während englische Reitsättel auf Geschwindigkeit und Beweglichkeit ausgelegt sind.

Reitausrüstung für Englisches Reiten vs. Westernreiten

Aufgrund ihrer historischen Entwicklung erfordern Westernreiten und Englisches Reiten eine spezielle Ausrüstung, die den Anforderungen des Sports gerecht wird. Daher unterscheiden sich die Ausrüstung und der Sattel, die von Reitern der englischen Reitweise und Westernreitern verwendet werden, erheblich.

Betrachtet man die Unterschiede bei den Sätteln für die beiden Reitsportarten, so ist der englische Sattel in der Regel viel kleiner und leichter, während Westernsättel größer und stabiler sind, was auf eine lange Tradition zurückgeht. Der englische Sattel ist so konzipiert, dass der Reiter so nah wie möglich am Pferd sitzt, wobei Beweglichkeit, Schnelligkeit und sichere Flexibilität im Vordergrund stehen. Im Gegensatz dazu sind Westernsättel so konzipiert, dass der Reiter über einen langen Zeitraum stabil und bequem sitzt, beispielsweise bei langen Arbeitstagen auf der Ranch. 

Neben dem Sattel verfügen Westernreiter über einige Ausrüstungsgegenstände, die beim englischen Reiten nicht benötigt werden. Westernsättel haben oft ein Horn am Vorderzwiesel, an dem Cowboys ihre Seile festhalten können. Das ist etwas, das sich für Disziplinen wie Roping als nützlich erweist. 

Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen englischen und Western-Trensen und -Zügeln. Während beide Reitstile Trensen mit Kandaren und Trensen verwenden können, verwenden Westernreiter eher geteilte Zügel als die doppelten Zügel, die im Allgemeinen von englischen Reitern verwendet werden. Diese geteilten Zügel sind in der Regel länger und bieten dem Reiter mehr Flexibilität beim Halten oder Anpassen während des Reitens. Sie können aufgrund des eher lockeren Ansatzes beim Westernreiten mit einer Hand gehalten werden oder mit beiden Händen, wenn in Disziplinen wie Cutting und Reining eine präzisere Kontrolle erforderlich ist. 

Bekleidung für Englisches Reiten vs. Westernreiten

Beim Englischen Reiten wird in der Regel ein formellerer Stil bevorzugt, der ein enganliegendes Hemd, Reithosen, Reitstiefel und einen Helm umfasst. Beim Englischen Reiten wird außerdem bevorzugt eine konservative Farbpalette mit Farbtönen wie Marineblau, dunklen Grautönen und gedämpften Tönen getragen. 

Beim Westernreiten hingegen ist legerere Kleidung erlaubt, was den Anforderungen des Sports und der Kulturgeschichte entspricht. Outfits für das Westernreiten ähneln in der Regel dem traditionellen Cowboy-Stil, mit langärmeligen Western-Arbeitshemden, praktischen Jeans und Cowboystiefeln. Während viele Reiter sich inzwischen für das Tragen sportlicher Helme entscheiden, um die Sicherheit beim Reiten zu erhöhen, bevorzugen einige Westernreiter einen traditionellen Cowboyhut.