Cowboy herding cattle

Geschichte der Cowboys

Cowboys zählen zu den bekanntesten Symbolen der Western-Kultur. Von italienischen Westernfilmen bis hin zu Cowboyspielen in unserer Kindheit sind wir alle zumindest ein bisschen mit der Cowboy-Kultur vertraut. Allerdings kennen die wenigsten ihre Geschichte – woher sie kommen oder wie sich ihre Kultur und der Western-Lebensstil im Laufe der Zeit verändert haben.

Was ist ein Cowboy?

Wenn wir an Cowboys denken, haben viele von uns John Wayne vor Augen, wie er auf seinem Pferd Kriminelle und Übeltäter in die Schranken weist. Die Cowboy-Kultur ist jedoch viel komplexer und interessanter als die Bilder, die wir in Westernfilmen sehen.

Cowboys sind in erster Linie Viehhirten, die auf großen Ranches in Amerika Rinder halten. Ihre „Ära“ begann im 19. Jahrhundert, wobei die Viehzucht in Nordamerika bereits im 15. Jahrhundert einsetzte, als Rinder erstmals in der Landschaft Einzug hielten. Die Geschichte der Rinderzucht, einschließlich Haltung und Viehwirtschaft, reicht weit über das 19. Jahrhundert hinaus, und in einigen Gebieten der Vereinigten Staaten ist die Arbeit auf der Ranch auch heute noch weit verbreitet.

Cowboys hatten die Aufgabe, das Vieh durch weite Landschaften zu treiben, damit es für den Markt in Topform war. Das bedeutete, dass Cowboys viel Zeit auf dem Pferd verbrachten, bis zu 40 Kilometer am Tag ritten und oft alles, was sie zum Überleben brauchten, bei sich trugen, wenn sie unter freiem Himmel schliefen.

Was ist ein Vaquero?

Ein Vaquero ist eigentlich nur ein anderes Wort für Cowboy, das von spanischsprachigen Amerikanern sowie von Menschen in spanischsprachigen Ländern Mittel- und Südamerikas verwendet wird. Der Begriff wird von Spanisch sprechenden Menschen in den USA und in Ländern wie Mexiko verwendet und bezieht sich auf die Cowboy-Kultur der amerikanischen Kontinente. Mit der Ankunft spanischer Kolonisten im 15. Jahrhundert wurden Rinder in Nordamerika eingeführt, weshalb die Cowboy-Traditionen auch kulturelle und historische Elemente der spanischen Gesellschaft enthalten.

Der Lebensstil der Vaqueros auf der iberischen Halbinsel inspirierte einen Großteil der amerikanischen Cowboy-Kultur, und die Traditionen der Cowboys und Vaqueros weisen viele Gemeinsamkeiten auf.

Was ist ein Buckaroo?

Ähnlich wie Vaquero lässt sich auch der Begriff Buckaroo von der Vaquero-Tradition ableiten. Es gibt keinen erkennbaren Unterschied zwischen einem Buckaroo und einem Cowboy. Die Begriffe können synonym verwendet werden, um einen nordamerikanischen Viehhirten zu beschreiben, der auf dem Rücken eines Pferdes arbeitet. Dies ist jedoch ein Beispiel dafür, wie die weit verbreitete Cowboy-Tradition in verschiedenen Regionen leichte kulturelle Unterschiede aufweist. Obwohl die Arbeit der Cowboys in ganz Nordamerika und insbesondere in den Vereinigten Staaten dieselbe war, wurde im Gebiet des Großen Beckens das Wort „Buckaroo“ verwendet, während in Texas „Cowpuncher“ und in Mittel- und Südamerika eher „Vaquero“ gängige Begriffe waren.

Die Geschichte der Western-Cowboys: Ein Überblick

Die Geschichte der Cowboys beginnt nicht in Amerika, sondern im mittelalterlichen Spanien. Obwohl die Cowboy-Kultur heute als Synonym für den Wilden Westen und damit die Vereinigten Staaten verstanden wird, stammen die Kultur und Tradition der Viehzucht-Cowboys aus dem Land, das im 15. Jahrhundert den Süden der USA kolonisierte. Die großen Rinderherden, die von den Siedlern nach Amerika gebracht wurden, mussten durch die weiten Landschaften Süd- und Mittelamerikas getrieben werden, nicht zuletzt, um sicherzustellen, dass sie genügend Futter fanden.

Die Menschen, die das Vieh zu Pferd von A nach B führten, waren Cowboys. Mit der Vaquero-Tradition, die in Mexiko und im Südwesten der Vereinigten Staaten begann, wurde das Viehtreiben zur gängigen Praxis und entwickelte sich zu einer weit verbreiteten Kultur in der Region. Im 19. Jahrhundert wurde diese Tradition zunehmend in die amerikanische Kultur integriert und nahm immer amerikanischere Züge an, je weiter sie sich von den spanischsprachigen Südweststaaten und Mittelamerika entfernte. An diesem Punkt spaltet sich die Geschichte der Cowboy-Kultur von der der Vaqueros. 

Die Geschichte der Cowboys wird am häufigsten mit dem 19. Jahrhundert in Verbindung gebracht, als sie in der Viehwirtschaft einen rasanten Aufstieg erlebten. In dieser Zeit breitete sich die Rinderzucht von den Südweststaaten bis in die Rocky Mountains aus, wobei das texanische Vieh in den Norden getrieben wurde. Aufgrund der sich ändernden Landschaft mussten sich die Cowboys an kältere Bedingungen und eine größere Vielfalt an Kulturen anpassen. 

Obwohl es in den Vereinigten Staaten auch heute noch eine starke Cowboy-Kultur gibt, von der sich der Westernreitsport in bemerkenswerter Weise inspirieren lässt, veränderte sich die Rinderzucht mit dem Aufkommen der Mechanisierung rasant. Mit dem Einsatz innovativer Maschinen und Technologien wurde die Viehzucht vereinfacht, was die Cowboys quasi überflüssig machte. Zu den Innovationen, die diesen Wandel vorantrieben, gehörten Stacheldraht, mit dem die Rinder ohne menschliche Überwachung eingezäunt werden konnten, und Eisenbahnen, die einen effizienten Transport ohne das Eingreifen von Cowboys ermöglichten.

Der Cowboy von heute

Obwohl der weit verbreitete Cowboy-Lebensstil mit der Entwicklung neuer Viehzuchtpraktiken an Bedeutung verlor, ist die Cowboy-Kultur in den Vereinigten Staaten auch heute noch sehr lebendig. Statt auf Pferden verbringen die Cowboys des 21. Jahrhunderts mehr Zeit damit, Vieh in Trucks zu transportieren. Es gibt riesige Ranches, auf denen Rinder immer noch gehütet und versorgt werden müssen. Obwohl dies durch neue Technologien einfacher geworden ist, sind die Menschen, die sich um das Vieh kümmern, sozusagen die Cowboys von heute.

Diese Kultur ist besonders stark in Texas, Montana und New Mexico ausgeprägt. In diesen Staaten begegnet man modernen Cowboys, die ihr Vieh über die Ranch führen, von einem Bereich zum nächsten, und dabei eine entscheidende Rolle für eine gesunde Umwelt und gesunde Rinder spielen.

Cowboys in der modernen Popkultur

Die Bedeutung der Geschichte und Kultur der Cowboys ist weltweit, vor allem aber in den Vereinigten Staaten, auch heute noch deutlich zu spüren. Westernreiten ist sowohl in Amerika als auch weltweit eine äußerst beliebte Sportart, wobei einige Disziplinen direkt von den Praktiken der Cowboys im 19. Jahrhundert inspiriert sind.

Neben Cowboy-Sportarten und den unzähligen Filmen mit Helden wie Josey Wales und Country-Musikern wie Johnny Cash, die sich von der Cowboy-Kultur inspirieren ließen, gibt es in der Modewelt auch den Trend zu Westernkleidung wie Cowboystiefeln und Fransenjacken. All dies zeigt uns, dass die Cowboy-Kultur noch immer stark präsent ist.