Was ist Rodeo? Rodeoveranstaltungen erklärt
„Rodeo“ ist ein Westernsport, der in den Traditionen der Cowboykultur und der Viehzucht in Westamerika, Mexiko, Spanien und Südamerika verwurzelt ist. Was als praktische Fähigkeit des Hütens und des Umgangs mit Nutztieren begann, hat sich nach und nach zu einem Wettkampfsport entwickelt, an dem heute Profis und Amateure aus der ganzen Welt teilnehmen.
Beim Rodeo gibt es drei Hauptkategorien: Rough-Stock-Events, Zeitwettkämpfe und neuartige Veranstaltungen.
Arten von Rodeo-Events
Rough-Stock-Events
Wettkämpfe, bei denen Reiter auf Pferden oder Bullen im Sattel bleiben müssen, heißen Rough-Stock-Events. Zu dieser Rodeokategorie gehören beispielsweise Bareback Riding und Saddle Bronc Riding, wobei die Reiter eine bestimmte Zeit im Sattel bleiben müssen und sich nur mit einer Hand festhalten dürfen. Dabei werden die Reiter nach Kontrolle und Technik bewertet.
Zeitwettkämpfe
Bei diesen Wettkämpfen geht es um die Handhabung von Vieh oder die Erfüllung von Aufgaben in möglichst kurzer Zeit. Hierbei werden Geschwindigkeit, Präzision und manchmal Teamwork geprüft. Hierzu gehört das Barrel Racing, bei dem Reiter schnellstmöglich in Kleeblattform angeordnete Fässer umrunden müssen.
Neuartige Veranstaltungen
Andere Rodeoveranstaltungen umfassen Spezialwettkämpfe und einzigartige Aufgaben, bei denen häufig traditionelle Rancher-Fähigkeiten gezeigt werden. Diese weichen von den Standard-Rodeodisziplinen ab und dienen der zusätzlichen Unterhaltung. Beispiele hierfür sind Maskottchenrennen, Pferderennen und unterhaltende Auftritte zwischen den Veranstaltungen.
Woher kommt das Rodeo?
Der Begriff „Rodeo“ leitet sich von dem spanischen Wort „rodear“, zusammentreiben, ab. Ursprünglich ging es dabei um das Zusammentreiben von Vieh. Schließlich wurde es mehr und mehr mit Wettkämpfen und Fähigkeiten in Verbindung gebracht.
Die Geschichte des Rodeo
Genau wie die Geschichte der Cowboys hat auch das Rodeo starke Verbindungen zum Spanien des 16. Jahrhunderts und zu den Vaqueros, die als die ursprünglichen Cowboys bekannt sind. Das traditionelle Viehhüten, Roping und mehr gelangte nach Amerika, während die Charros – auch als „mexikanische Cowboys“ bekannt – ihre eigenen Rodeo-Events und Ranching-Festivals entwickelten.
Als sich die Viehzucht im 19. Jahrhundert im amerikanischen Westen ausbreitete und die Viehindustrie boomte, wurden informelle Wettbewerbe, bei denen gefragte Cowboys ihre Fähigkeiten präsentierten, immer häufiger.
Der erste offizielle Rodeowettkampf fand 1869 in Colorado statt, wo die Reiter sich im Bronc Riding maßen. Es gab immer mehr Wildwest-Shows und Veranstaltungen im Rodeostil, und der Sport wurde national und international immer populärer.
Im frühen 20. Jahrhundert wurden standardisierte Regeln eingeführt. Der erste Wettkampf nach festgelegten Regeln fand 1888 in Arizona statt. Es entstanden Verbände wie 1936 die Professional Rodeo Cowboys Association (PRCA), und 1959 wurde das National Finals Rodeo gegründet, ein Sportwettkampf, der noch heute großes Ansehen genießt.
Heute ist das Rodeo in den USA am populärsten. Aber das Westernreiten erfreut sich auch weltweit großer Beliebtheit, zum Beispiel in Australien, Mexiko und Kanada.
Was tragen Rodeoreiter?
In der Regel tragen Rodeoreiter traditionelle, praktische Cowboykleidung wie langärmelige geknöpfte Hemden, Jeans, Cowboystiefel und Cowboyhüte im Stil der Tradition des Sports.
Das Rodeoerlebnis
Auch wenn es sich beim Rodeo hauptsächlich um Wettkämpfe dreht, gibt es häufgig weitere Aktivitäten und Attraktionen. Oft finden bei den Veranstaltungen Paraden und Eröffnungszeremonien, Reitvorführungen und Viehtriebe statt und es gibt Live-Musik, Stände, Fahrgeschäfte und sogar Viehauktionen, die eine ganze Gemeinschaft zusammenbringen.
Rodeo ist typisch amerikanisch. In den USA sind Rodeo-Events und Rodeo-Roping am beliebtesten. Organisationen wie die UK Team Roping Association (UKTRA) arbeiten an Änderungen bei den Rodeo-Events und anderen Westernreitdisziplinen im Sinne des Tierwohls, sowie sicherer, humaner Veranstaltungen. Das bedeutet, dass die Events unter kontrollierten und regulierten Bedingungen nach wie vor vielen Teilnehmern und Zuschauern offenstehen. Dank dieser Maßnahmen kann die Cowboykultur sorglos erfahren werden.